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Blog #12 Recruiting: Spagat für Unternehmen

Natascha de Raad über Recruiting, Mitarbeitervorteile und Vertriebsmodelle

Natascha de Raad über Recruiting, Mitarbeitervorteile und Vertriebsmodelle

Ihr Pressekontakt

Ursula Jung
Unternehmenskommunikation

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u.jung@med-x-press.de
 

Von Natascha de Raad
Lesedauer: 4 Minuten

Unbesetzte Stellen und hohe Fluktuation: Den Personalern wird aktuell viel abverlangt. Alle Abteilungen sind vom Mangel betroffen und im Vertrieb ist diese Situation besonders prekär. Deshalb möchte ich in meinem heutigen Blogbeitrag einige Aspekte des Recruitings beleuchten.
Der Fachkräftemangel zählt zu den Megathemen mit teils äußerst kontrovers geführten Diskussionen. Ich möchte mich nicht in den Kreis der Lamentierenden einordnen. Mir geht es darum, einige Stichpunkte aufzuzeigen, wie wir unter den aktuellen Bedingungen und den Prognosen für die Zukunft einen gangbaren Weg finden können, um auch langfristig den Unternehmenserfolg zu sichern.

Sie kennen die Klagen, die einem allenthalben zu Ohren kommen: „Wir bekommen keine Leute“. Das hört man fast genauso häufig, wie: „Bei uns hat wieder jemand gekündigt“. Das Jammern hilft uns nicht weiter, aber ich weiß natürlich auch, dass Recruiting ein Thema mit vielen Facetten ist und es keine allgemeingültigen Lösungen gibt. Was ist also zu tun? Es gibt zwei wesentliche Faktoren diesem Trend entgegenzutreten. Wir müssen neue Tools identifizieren und nutzen - und die Bedingungen in Unternehmen müssen sich ändern.
Dabei kann ich nur konkret von meinen Erfahrungen berichten, was wir bei Med-X-Press bereits geändert haben, und zwar fokussiert auf den Bereich Vertrieb und Marketing. Aber, und das muss ich klar sagen, Veränderungen können nur erfolgreich sein, wenn alle mitziehen und Konsens über alle Abteilungen herrscht.

Das ist die Situation

Im Vertrieb generell sind hunderttausende Stellen unbesetzt und es gleicht manchmal einem Lotteriespiel doch einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin einstellen zu können. Die Gründe sind vielschichtig und vieles von dem, was uns heute umtreibt sind seit Jahren mitgeschleppte, ungelöste Probleme. Da spielt die Demografie eine entscheidende Rolle. Dem steigenden Altersdurchschnitt in den Teams steht die in geringerer Zahl nachrückende junge Generation gegenüber. Im Gegensatz zu den Boomern mit ihrem Glauben an die unbedingte Leistungsbereitschaft, stellen die Jüngeren neue Anforderungen an Arbeit und rücken die Work-Life-Balance in den Fokus.

Was ist zu tun?

Ich habe in einem vorherigen Beitrag bereits darüber berichtet, welche Mitarbeitervorteile, kostenfreie, vergünstigte Angebote oder eigene Maßnahmen, Med-X-Press seiner Belegschaft anbietet.
Nur kurz ein kleiner Einblick: Es gibt regelmäßig kostenloses Obst am Arbeitsplatz und eine angestellte Physiotherapeutin mit Angeboten von der Gymnastik bis zur Gesundheitsberatung, die während der Arbeitszeit in Anspruch genommen werden können. Das sind nur zwei Beispiele für die umfangreichen Mitarbeitervorteile. – Nebenbei bemerkt, kenne ich auch Firmen, die sich völlig überflüssige technische Spielereien einfallen lassen, mit dem ausschließlichen Ziel junge Leute für die Firma zu begeistern. Hier gilt, wie in vielen anderen Bereichen des Lebens: Es kommt auf das richtige Maß an. Nach einer Befragung unserer Mitarbeitenden, planen wir im laufenden Jahr bei Med-X-Press eine Umstellung auf eine Bonuskarte. Statt der vielen kleinen Aufmerksamkeiten und Zuwendungen, sei es zum Nikolaus, zu Ostern oder zum Valentinstag soll die neue Karte mit einem Betrag X ausgestattet werden und kann in vielen Geschäften und Service-Unternehmen eingesetzt werden. Unsere Mitarbeitenden finden diese Idee mehrheitlich gut.  Ich werde berichten, wenn die Pläne ausgereift sind.

Aber zurück zu den harten Bedingungen – eine maßgebliche davon ist die Bezahlung. Das Gehalt gehört zu den wesentlichen Faktoren, ist aber nicht alles und wer Bewerber darauf reduziert, hat in vielen Fällen unrecht. Weitere wichtige Stichpunkte heißen: Betriebsklima, Employer Branding, New Work und natürlich der Standortfaktor - das alles im Zusammenspiel mit der Wettbewerbsfähigkeit und dem Erfolg des Unternehmens.

Unter herausfordernden Bedingungen schlagkräftige Teams formen

Intern ist für mich wichtig, dass die Chemie stimmt, die Zusammenführung von unterschiedlichen Charakteren und Vorstellungen. Ein gutes Miteinander von Alt und Jung hat viele positive Effekte und hält auch Erfahrung und Expertise im Unternehmen. Nach meiner Einschätzung tut der Altersmix einem Team gut. Nicht umsonst ist die Gruppe der Ü50 auf dem Arbeitsmarkt wieder attraktiv. Eine Personengruppe, die altersdiskriminiert, jahrelang verschmäht wurde und jetzt wieder besonders nachgefragt ist. Das ist natürlich eine Lösung auf Zeit, die nicht allein selig machend ist. Genauso wichtig ist es, parallel den Nachwuchs im eigenen Haus heranzuziehen - Auszubildende weiter zu qualifizieren und fit zu machen, um im Marktumfeld erfolgreich agieren zu können. Spezielle Trainee-Programme bereiten junge Menschen gezielt und meistens erfolgreich auf neue Aufgaben vor. 

Networking

Obwohl der Begriff, wie ich finde, so überstrapaziert wird, trifft er im Kern über alle Bereiche den Punkt. Regionale, bundesweite oder internationale Vernetzung birgt eben erhebliche Potenziale und Chancen. In meinem letzten Blogbeitrag habe ich den Netzwerkgedanken in Verbindung mit dem Engagement in Verbänden beschrieben, das ist nur eine von vielen Facetten. Wir sind vor Ort zum Beispiel Mitglied in einem Verein, pro Studium, der den zukunftsträchtigen Studiengang  „Digital Technologies“ unterstützt. Mittlerweile haben wir Überlegungen angestellt, ob wir auf lange Sicht nicht Partner für duale Studiengänge werden sollten, um gute Leute frühzeitig an das Unternehmen zu binden. Im Ausbildungssektor ist für uns die Vernetzung mit den regionalen Wirtschaftsförderungen ein wichtiger Baustein beim Recruiting von jungen Menschen.

Social Media

Kommen wir nun zu den Tools. Bewerbung geht heute online. Eine ganze Reihe von Studien belegen, dass Unternehmen mit digitalen HR-Prozessen und e-recruiting-Tools erfolgreicher bei der Neueinstellung von Mitarbeitenden sind als analog arbeitende Firmen. Gerade für KMUs ist dies oft (noch) keine Option, da Know-how und Ressourcen fehlen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht leicht ist die Kanäle richtig auszuwählen und entsprechend zu bespielen. Allerdings laufen heute mehr als ein Drittel aller Stellenausschreibungen über Social Media. Aber, Vorsicht ist geboten.  Digitale Kampagnen inhouse, ohne das erforderliche Know-how zu realisieren, kann zu einem Vabanquespiel werden. Ich rate immer dazu, sich dafür externe Expertise ins Haus zu holen.

Wie sichern Sie dennoch den Erfolg mit Ihrem Team?

Bis neue Maßnahmen zu dem Gamechanger werden, den wir brauchen, gilt es neue Modelle, für mich neue Vertriebsmodelle, zu entwickeln.
Pandemie und Klimawandel sorgten für einen Push in der Digitalisierung. Für den Vertrieb heißt das, digitale Formate nehmen in der Kundenbeziehung einen überragenden Platz im Ranking ein. Video-Calls und Teams-Meetings haben persönliche Kundenbesuche abgelöst. Das mag man beklagen. Gerade die Pandemie hat uns doch vor Augen geführt, wie essenziell und wertvoll persönliche Begegnungen und der Austausch face-to-face sind. Aber, und das zählt, neue Vertriebsmodelle eröffnen neue Chancen, schonen Personalressourcen und Budgets. Ergebnisse von Untersuchungen der Ruhr-Universität Bochum zu digitalen Kommunikationsformaten zeigen, dass Online-Besuche und Video-Calls den stärksten Zuwachs seit 2019 verzeichnen - und positive Effekte auf den Vertriebserfolg erzielen.

Ich konnte nur einige Punkte anreißen, ich hoffe, einen Impuls zu setzen und vielleicht kommen wir dazu ins Gespräch.
Es gibt keine einfachen und keine generellen Lösungen, erst recht nicht in Krisenzeiten. Alle angedachten Modelle müssen an den individuellen Gegebenheiten von Unternehmen orientiert sein. Berichten Sie mir gern von Ihren Erfahrungen in ihrem Unternehmen, denn auch dieser BLOG ist eine Plattform, über die ich schon viel positives Feedback erfahren habe und die sich als hervorragendes Medium zum „Networking“ eignet.

Ich freue mich über Ihr Feedback!
Melden Sie sich mit Anregungen oder Kritik: blog@med-x-press.de