Med-X-Press GmbH

Blog #7: Mehr Selbstbewusstsein kann Frauen nicht schaden

Natascha de Raad spricht über „Frauenförderung“ und Karriere bei Med-X-Press.

Natascha de Raad spricht über „Frauenförderung“ und Karriere bei Med-X-Press.

Ihr Pressekontakt

Ursula Jung
Unternehmenskommunikation

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u.jung@med-x-press.de
 

Von Natascha de Raad
Lesedauer: 5 Minuten

Die Zeit rast. Mit diesem mittlerweile siebten Blogbeitrag und damit dem letzten in diesem Jahr – möchte ich das Thema „Frauenförderung“ aufgreifen. Ich will es allerdings nicht als Aufzählung aller Maßnahmen zur speziellen Unterstützung von Frauen hier bei Med-X-Press verstanden wissen. Aus einem einfachen Grund: Bei uns werden alle Mitarbeitenden – Männer wie Frauen – prinzipiell gleichbehandelt. Genau dieser Punkt ist mir wichtig. Denn nur Gleichberechtigung verschafft Frauen die Basis für die Selbstentfaltung.
Ich möchte daher tiefer ansetzen: Mein Anliegen ist es, Frauen zu ermutigen, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt – gerade vor den sich bietenden Möglichkeiten durch die Chancengleichheit – beherzter als vielleicht bisher zu nutzen. Anders gesagt: Mehr Selbstbewusstsein kann Frauen nicht schaden.
Egal, ob eine Frau sich für eine Karriere im Top-Management entscheidet oder vorerst lieber halbtags (etwa wegen der Kinder) als Sachbearbeiterin arbeiten möchte: Ein erfolgreiches und erfülltes Arbeitsleben ist meiner festen Überzeugung nach auf jeder Ebene möglich. Entscheidend sind immer die individuellen Zielsetzungen und Lebensumstände jeder Frau.

Anhand von drei Überlegungen möchte ich darstellen, worauf es meiner Meinung nach für die berufliche Selbstverwirklichung ankommt: Ein Verzicht auf die Quote als Karrieresprungbrett, die Wahl des richtigen Arbeitgebers (der Chancengleichheit ermöglicht!) und – besonders wichtig – eine selbstbewusste, souveräne Haltung.  

Diesen Blog möchte ich ausdrücklich als ganz persönlichen, subjektiven Ratgeber verstanden wissen. Ich argumentiere hier also primär auf Basis meiner bisherigen Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte. Einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebe ich nicht. Wenn sich die eine oder andere Leserin durch meine Worte inspiriert und ermutigt fühlen sollte, habe ich mein Ziel erreicht.

1: Frauen, bitte vergesst die Quote!
 

„Frauenquote“ oder „Quotenregelung“? Nicht mit mir. Wenn diese Worte fallen, schalte ich auf Durchzug. Die Bestrebungen, Frauen über die Quote in Führungspositionen zu hieven, halte ich für grundfalsch, weil es vollkommen unnötig ist. Meines Erachtens sind die Möglichkeiten für Frauen in Unternehmen heute so gut wie nie zuvor in der Geschichte. Frauen – wie Männer – sollten sich immer über ihre Leistung definieren. Eine Quote ist daher in erster Linie diskriminierend allen männlichen Bewerbern gegenüber, die vielleicht wegen einer Frau – trotz offenkundig besserer Voraussetzungen – nicht zum Zuge kommen.
Daher bitte kein Einstieg über die Quote! Provokant gefragt: Wer möchte denn bitte als Quotenfrau gelten? Das Etikett „Die ist über die Quote in ihre Position gelangt“, wertet automatisch jede Frau ab. Mit dieser Einstellung bin ich persönlich immer gut gefahren.

Aus eigener Beobachtung weiß ich: Männer wie Frauen haben die gleichen Aufstiegschancen – vorausgesetzt, Frauen entscheiden sich bewusst und aus vollem Herzen für eine Karriere mit Führungsverantwortung. Da sind viele allerdings aus meiner Sicht nach wie vor weniger engagiert als die männlichen Mitstreiter. Frauen, die dagegen ihre Ambitionen offen kommunizieren, laufen in den meisten Unternehmen offene Türen ein. Keine Firma kann es sich heute leisten, das Talent, Wissen und Engagement motivierter Bewerberinnen oder Mitarbeiterinnen zu ignorieren. Um sie an sich zu binden, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, bauen sie ihnen daher liebend gern goldene Brücken: Betriebskindergärten, Teilzeitregelungen, flexible Arbeitszeiten oder großzügige Regelung zu mobiler Arbeit sind heute selbstverständlich. Jede Frau kann heute diese Möglichkeiten nutzen und sich die ansonsten häuslichen familiären Aufgaben mit ihrem Partner teilen. Wo also liegt das Problem?

Frauen sollten ihren beruflichen Stellenwert erkennen – und nutzen. Auf dem Arbeitsmarkt haben Frauen schon seit vielen Jahren beste Chancen. Der allgemein beklagte Mangel an Fach- und Führungskräften in der Wirtschaft bietet ihnen hervorragende Voraussetzungen für eine Karriere. Dazu kommen die ihnen zugeschriebenen, sogenannten weichen „Führungs-Skills“, die sie für moderne Unternehmen zu wertvollen Mitarbeitenden machen. Frauen gelten in vielen Bereichen als sozial kompetenter, kooperativer und teamfähiger als Männer – alles Eigenschaften moderner Führung, die keine fortschrittlich orientierte Firma ignorieren kann. In diesem Punkt besteht mittlerweile allgemeiner Konsens auf breiter Front – vor allem in den Personalabteilungen großer und mittelständischer Unternehmen. Hier setzt man auf „gemischte Teams“, in denen sich die Eigenschaften von Männern (sie gelten z. B. als risikofreudiger) und Frauen ergänzen sollen. Das Fazit lautet also: Ohne Frauen geht es nicht. Mein Appell: Stellt bitte Euer Licht nicht unter den Scheffel – egal, auf welche Position ihr Euch bewerbt!

2: Frauen, bitte sucht Euch den richtigen Arbeitgeber aus!
 

Wie entscheidend die Wahl des Arbeitgebers ist, kann ich am anschaulichsten am Beispiel meiner Karriere bei Med-X-Press erzählen. Bevor ich am 1. August 2015 hier anfing, hatte ich meinen künftigen Arbeitgeber zuvor auf Herz und Nieren geprüft. Ich habe mich intensiv informiert und mir von der Geschäftsführung die Strukturen und internen Abläufe erklären lassen. Was ich hörte und sah, überzeugte mich. Auch damals arbeiteten bereits überdurchschnittlich viele Frauen im Unternehmen, was mich in meiner positiven Meinung bestärkte. Mir gefiel auch, dass sich die Geschäftsleitung für Frauenthemen stark macht – etwa aktiv die Kompetenzstelle Familie und Wirtschaft beim Landkreis Goslar unterstützt. Aktuell setzt sich der Verein für eine erweiterte Ferienbetreuung für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren ein. Diese – ich nenne es mal „frauenfreundliche“ Haltung - spiegelt sich auch in unserem Unternehmen selbst. Frauen stellen bei Med-X-Press mittlerweile zwei Drittel (64 Prozent) der Gesamtbelegschaft der rund 300 Mitarbeitenden. Davon sitzen zwölf Frauen in Führungspositionen mit Personalverantwortung. Diese Zahlen können Sie hier auch unserem Nachhaltigkeitsbericht entnehmen (Lesen Sie hier mehr zum Nachhaltigkeitsbericht von Med-X-Press).

Alles in allem war mir schnell klar: Med-X-Press teilt als Arbeitgeber meine Werte und Vorstellungen. Hier kann sich jeder Mensch – unabhängig von seinem Geschlecht – beruflich nach seinen Fähigkeiten und Ambitionen entfalten. Mir gefiel auch, dass die vielen Mütter in unserem Unternehmen mit ihrer Kinderbetreuung nicht im Regen stehen gelassen wurden: Da es damals nur wenig Kita-Plätze mit flexiblen Betreuungszeiten in der Region gab, hatte Med-X-Press im Herbst 2013 mit einigen weiteren Unternehmen des Gewerbegebietes die Kindergroßtagespflege „Bassgeigenflöhe“ ins Leben gerufen. Damit ermöglichen wir bis heute vielen Müttern, überhaupt ein Arbeitsverhältnis eingehen zu können. Diesen „Spirit“ habe ich übernommen. Viele meiner Mitarbeitenden bevorzugen eine halbe Stelle, was bei mehreren Kindern absolut verständlich ist.

3: Frauen, bitte traut Euch mehr zu – und nutzt Eure Chancen!
 

Frauen fällt es oft schwerer als Männern, sich auf neue Dinge einzulassen. Sie trauen sich zu wenig zu oder haben Angst, an bisher unbekannten Aufgaben zu scheitern. Das habe ich leider immer wieder feststellen müssen, sorry, liebe Frauen! Daher lasst Ihr oft sich bietende Chancen auf eine Führungsposition ungenutzt. Das Phänomen ist weithin bekannt. Ich möchte daher alle Frauen, die dies hier lesen, ausdrücklich ermutigen, ins kalte Wasser zu springen – vorausgesetzt, sie haben entsprechende Ambitionen. Ich kann nur sagen. Es lohnt sich immer.
Auch hier tauche ich mal ab in die Schatzkiste meiner Erfahrungen. Ich hatte Wirtschaft und Chinesisch studiert. Schon während meiner Zeit an der Uni wusste ich, dass ich später im Vertrieb arbeiten möchte. Das hat mich beflügelt. Es ist immer gut, einen inneren Plan oder eine Vision zu haben.
Erste Station nach dem Studium war ein international tätiges Unternehmen, das den chinesischen Markt erobern wollte. Da ich fließend Chinesisch spreche und das Land bereits von einem längeren Studienaufenthalt her kannte, wurde ich für diese Aufgabe auserkoren. Auch, dass ich offenbar für das Thema „Vertrieb“ brannte und von Anfang an schlüssige Ideen und Konzepte präsentiert habe, sprach offenbar für mich. Nach erfolgreicher Mission und vielen Wochen und Monaten vor Ort arbeitete ich einige Jahre in einer Firma in Goslar. Danach fühlte ich mich reif für die Selbstständigkeit. Gemeinsam mit meinem Mann gründete ich ein eigenes Unternehmen, mit dessen Produkten ich über 15 Jahre große Handelsketten belieferte.
Da wir unsere Firma neu strukturiert – und im Zuge dessen viele Arbeitsabläufe gestrafft hatten – konnte ich mir eine neue berufliche Herausforderung suchen. Mir schwebte eine Aufgabe vor, in der ich meine vertrieblichen Fähigkeiten in einem neuen, fachlich jedoch ebenso anspruchsvollem Kontext entfalten konnte. Als ich von einer Vakanz im Vertrieb bei Med-X-Press erfuhr, war ich sofort elektrisiert. Mich in eine vollkommen fremde und sehr komplexe Materie einzuarbeiten, reizte mich enorm. Ich nahm diese Herausforderung an – und sprang ins eiskalte Wasser. Dass es mehr als erfrischend war, brauche ich nicht zu betonen. Insgesamt habe ich mich rund ein Jahr in die Themen hineingekniet – von arzneimittelrechtlichen Grundlagen über die Anwendung der Produkte bis zu Fragen der Herstellung. Hier muss eine Vertriebsmanagerin alle Prozesse, auch die qualitativen Grundlagen bis ins Detail begreifen, sonst kann sie, schlicht gesagt, nichts verkaufen. Auf den Punkt: Frauen, die ihrer Leidenschaft – in meinem Fall war es der Vertrieb – und sich bietende Möglichkeiten erkennen und nutzen, werden ihren Weg gehen.

Dieses erste Jahr bei Med-X-Press war zugleich eine Lektion in Demut. Mein Lieblingsspruch bis dahin lautete immer: Vertrieb ist Vertrieb ist Vertrieb... Doch in diesem Bereich gehört sehr viel mehr Fachwissen dahinter. Das konnte ich mir nicht in einem Wochenendseminar oder Online-Tutorial beibringen. Am Ende haben sich die Entscheidung und meine Anstrengungsbereitschaft ausgezahlt. Nach einem Jahr wurde ich in die Geschäftsleitung aufgenommen, seitdem gestalte ich die Entwicklung des Unternehmens aktiv mit. Bis heute bin ich froh, diese Chance bekommen – und genutzt zu haben. Ohne das Vertrauen und die Unterstützung seitens der Geschäftsführung hätte es aber nicht funktioniert. Noch ein Gedanke zum Schluss: Oft hört man ja, dass Menschen am Ende ihres Lebens damit hadern, bestimmte Dinge nicht gewagt oder getan zu haben. Dann ist es aber zu spät. Zu denen wollte ich nie gehören. Und Sie hoffentlich auch nicht.

Wegen der Weihnachtspause erscheint der nächste Blogbeitrag am 10. Januar. Bis dahin wünschen wir Ihnen eine besinnliche und erholsame Zeit!

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