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Blog #15: Kanzleramt, Bundesbeauftragte und eine befähigte Person

Natascha de Raad über Blüten der Bürokratie und die Konsequenzen

Natascha de Raad über Blüten der Bürokratie und die Konsequenzen

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Ursula Jung
Unternehmenskommunikation

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Von Natascha de Raad
Lesedauer: 3 Minuten
 

Die zentrale Schaltstelle der Bundesrepublik, das Kanzleramt in Berlin, wird massiv ausgebaut. Der Fokus richtet sich auf die steigenden Baukosten, die mittlerweile bei rund 800 Millionen Euro liegen sollen und stellt die Frage nach der generellen Notwendigkeit der geplanten zusätzlichen 400 Büroräume. Eine kontinuierliche Aufgabenerweiterung lautet die Begründung für den Ausbau. In die Diskussion um das Für und Wider mischen sich viele weitere  Aspekte rund um eine überbordende Bürokratie. So ist die steigende Zahl der „Beauftragten“ in die Kritik geraten. Dazu möchte ich in meinem heutigen BLOG 15 einige Überlegungen mit Ihnen teilen.

Aufgabenbedingte Erweiterung des Kanzlerbaus

Da ich die Vergleiche so treffend finde, nur noch mal drei Infos zum Kanzleramt. Das, was gerade in Berlin gebaut wird ist dreimal größer als der Élysée-Palast in Paris, achtmal weiträumiger als das Weiße Haus und Downing Street 10 würde gleich zehnmal in die neue Deutschland-Zentrale passen. Das Kanzleramt ist heute nicht mein Thema, aber es steht exemplarisch für das, was besonders Mittelständler umtreibt. Wir werden mit einer Flut von neuen Gesetzen, Vorgaben, Richtlinien überrannt und egal wie man das Kind nennt, immer bedeutet es zeit- und personalintensive Mehrarbeit. Aktuell etwa treibt uns die Umsetzung der CSRD-Vorgaben der EU in Sachen Nachhaltigkeit um. Recherche, Gespräche, Meetings, Projektgruppe, Sie kennen das!

Was sich auf der Makroebene tut, spiegelt sich im Mikrokosmos kleiner und mittelständischer Unternehmen. Die „Beauftragten“ der Bundesregierung hatte ich anfangs bereits erwähnt – und es lohnt ein näherer Blick. Salopp gesagt gibt es für alles einen Beauftragten.  Diese sollen die Bundesregierung zu speziellen Themen beraten und ihre Expertise in den politischen Entscheidungsprozess einbringen. Da fängt die Kritik schon an, denn viele dieser Positionen sind mit Bundestagsabgeordneten besetzt und bekanntlich hat das Parlament die Aufgabe die Regierung zu kontrollieren -  ein verfassungsrechtlicher Konflikt. Aktuell gibt es 43 Beauftragte und Koordinatoren. Von den bekannten, wie dem Ostbeauftragten oder dem Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit bis zu den weitestgehend unbekannten, etwa dem Meeresbeauftragten oder dem Koordinator für Güterverkehr und Logistik. In der langen Liste finden sich auch ein Bundesbeauftragter für die Wirtschaftlichkeit der Verwaltung und ein Koordinator der Bundesregierung für Bessere Rechtsetzung und Bürokratieabbau. Noch Fragen?

Lassen Sie uns die große Berliner Bühne verlassen hin zu den Betrieben des so hochgelobten und so volkswirtschaftlich bedeutsamen Mittelstands. Med-X-Press mit seinen rund 300 Mitarbeitenden hat allein 12 Sicherheitsbeauftragte. Das möchte ich überhaupt nicht in Frage stellen, denn in der Pharmalogistik hat im Umgang mit Arzneimitteln das Thema Sicherheit die Prio 1. In der Logistik von Medikamenten sind, wie in der Pharmaindustrie eine ganze Reihe von personengebundenen Funktionen im Arzneimittelgesetz oder im Betäubungsmittelgesetz festgelegt. Das ist richtig und gut so.  Ansonsten gelten für uns, wie bei allen anderen Unternehmen, sämtliche rechtliche Bestimmungen wie etwa beim Arbeitsschutz.  Selbstverständlich brauchen Firmen, die mit gefährlichen Stoffen umgehen einen Gefahrstoffbeauftragten und wenn es um den Transport geht auch einen Gefahrgutbeauftragten. Ein Brandschutzbeauftragter ist unverzichtbar und noch besser, wenn dieser  wiederum Brandschutzhelfer ausbildet, die in Gefahrensituationen überlegt und ruhig handeln.  Und für den Worst Case können geschulte Ersthelfer eingesetzt werden. Das alles macht Sinn, denn in den möglichen Szenarien ist schnelles und vor allem kompetentes Handeln vonnöten.

Einige der Beauftragten bei Med-X-Press habe ich schon genannt. Aber haben Sie schon mal was von einem Leiterbeauftragten gehört? Das ist offiziell eine „befähigte Person zur Prüfung von Leitern und Tritten…“  Noch mal: Sicherheit spielt in allen Bereichen eine wichtige Rolle und ist auch am Arbeitsplatz unverzichtbar. Bei vielen Regelungen kann man sich allerdings des Eindrucks nicht erwehren, es handle sich um reinen Selbstzweck. Das „L‘ art pour l’art- Prinzip beim Arbeitsschutz“. Beim Leiterbeauftragten haben wir uns bei Med-X-Press für eine pragmatische Lösung entschieden. Wir werden zukünftig unsere Sicherheitsbeauftragten parallel als Leiterbeauftragte schulen. So sparen wir  Manpower und Kosten. Und dann wäre da noch der „Sprinklerwart“, vielleicht finden wir für diese Position in Zukunft ebenfalls eine kreative Lösung.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Beauftragten in ihrem Unternehmen? Haben Sie konkrete Vorschläge zum Bürokratieabbau? Lassen Sie uns darüber reden! Ich freue mich, wie immer, über Ihr Feedback.

Melden Sie sich mit Anregungen oder Kritik: blog@med-x-press.de