Med-X-Press GmbH

Blog #39: „Nichts ist so beständig wie der Wandel“

Mein Eindruck: In der Pharma- und Healthcare-Branche sind aktuell viele positive Vibes zu spüren.

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Ursula Jung
Unternehmenskommunikation

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Von Natascha de Raad
 

Ich komme viel rum im Land, besuche Kunden, nehme an Veranstaltungen und Meetings teil – und höre dabei gut zu und fange Stimmungen ein. Mein Eindruck: In der Pharma- und Healthcare-Branche sind aktuell viele positive Vibes zu spüren.

Wohin geht die Reise Europas?

Das Top-Thema der vergangenen Wochen: Europa, von der Europawahl zur Europameisterschaft. Letztere hat uns zumindest bis jetzt einigermaßermaßen erfreut, denn die deutsche Mannschaft ist für die nächste Runde, das Achtelfinale, gesetzt. Das Ergebnis der Wahlen zum Europäischen Parlament  ist da weniger erbaulich. Die Machtverhältnisse in Europa  haben sich verschoben und die Auswirkungen sind noch nicht  absehbar. Auf deutscher Seite, so die einhellige Meinung der Kommentatoren, war es, obwohl nicht auf dem Wahlzettel,  eine deftige Klatsche für die Ampel, das heißt für die Regierungspolitik. Deutsche Positionen in Brüssel wurden jedenfalls nicht gestärkt. Und wie es unter diesen neuen Konstellationen in Europa weitergeht, wer kann das sagen? Der Kommissionspräsidentin ist die nächste Amtszeit nicht sicher und welche Konsequenzen sich daraus für den Green Deal ergeben werden – egal unter welcher Führung - bleibt abzuwarten. 

Was heißt das für Unternehmen, speziell auch für den Mittelstand? 

Wir haben in den letzten Jahren gefühlt jede Woche eine neue Richtlinie, die Änderung einer Verordnung oder detailliertere Vorgaben zu bestehenden Vorgaben erhalten. Auch wir bei Med-X-Press  sind in vielen Geschäftsfeldern mit viel Aufwand - personell und/oder finanziell-   in die Umsetzung gegangen. Nun scheint es, als stünde wieder vieles auf dem Prüfstand. Selbst der deutsche Wirtschaftsminister spricht sich für eine Aussetzung des Lieferkettengesetzes aus. Ein anderes Beispiel: Unter der Headline „Technologieoffenheit“, werden  das Verbrenner-Aus oder zumindest die vorgesehenen Fristen wieder in Frage gestellt. Diskussionen sind Zeichen einer lebendigen Demokratie und unverzichtbar in der Politik. Aber es fehlen leider die Resultate, verlässliche, nachhaltige Entscheidungen, die Eckpfeiler, die es Unternehmen ermöglichen einen klaren Kurs zu fahren.

Risiken für die Supply Chain

Gerade in der letzten Woche hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mit der Beratungsgesellschaft Deloitte die Ergebnisse einer jährlichen Befragung von Lieferkettenverantwortlichen veröffentlicht. „ Supply Chain Pulse Check“  spiegelt sehr eindeutig die Einschätzungen von Unternehmen wieder. Diese rechnen mehrheitlich damit, dass es immer schwieriger wird die globalen Lieferketten abzusichern. Wen wundert es, die regulatorischen Vorgaben werden als das größte Risiko bewertet – und auch deutlich über 50 Prozent der Befragten sehen Cyberangriffe als einen großen Risiko- und Einflussfaktor für Lieferketten an. Dieser Wert ist erheblich gestiegen und könnte von aktuellen Ereignissen wie den Hackerangriffen auf  Parteien oder die Festnahmen von Spionen beeinflusst sein.
Wo Risiken sind, sind auch Chancen oder wie ich gerade heute in einem Post einer deutschen Spitzenköchin gelesen habe: „Wenn nichts sicher ist, ist alles möglich.“
Bei den Supply Chain Managern stehen die Digitalisierung, die KI und die Circular Economy auf der Agenda für resistentere Lieferketten. Keinen Illusionen geben sich die Wirtschaftsvertreter  hin, wenn es um die politische Unterstützung geht.  Die Erwartungen sind nicht sehr hoch.

Und die Politik?

So, wie ich wiederholt meine Kritik deutlich ausgesprochen habe, genauso vehement benenne ich Positives.  In der letzten Zeit konnte ich in der Pharmaindustrie und deren professionellem Umfeld sehr viel Aufbruchsstimmung wahrnehmen. Pharma ist sehr präsent!  Ein Grund liegt sicher bei der Positionierung der konkurrierenden Verbände BPI und unter neuer  Flagge Pharma Deutschland, deren öffentliche Auftritte viel Traffic  auf den Social Media-Kanälen erzeugen.
Beim BPI haben die Minister Habeck und Lauterbach die Bedeutung der pharmazeutischen Industrie betont. Der Verband der Forschenden Pharmaunternehmen vermeldet, dass Kanzler Scholz bei einer Veranstaltung in Berlin ebenfalls die innovative und zukunftsorientierte Pharmaindustrie lobte und ein klares Bekenntnis zur „Zukunftsindustrie“ ablegte. Das ist die große Bühne und dazu gehören Auftritte und publikumswirksame Aussagen, ich denke aber schon, dass in Berlin ein gewisser Erkenntnisprozess eingesetzt hat.  

Chancen für neue Allianzen

In Unternehmen stelle ich einen beginnenden Wandel fest, eine Veränderung, die einerseits geprägt ist von den Unsicherheiten, aber andererseits die Basis für Verhaltensänderungen und neue Modelle für Kooperationen bildet. Ich bemerke eine zunehmende Fokussierung auf die eigenen Ziele und die Realisierung der firmenspezifischen Strategien. Für die Zusammenarbeit  mit  Kunden hat das für mich ganz konkrete  Auswirkungen. Es stärkt Kooperationen, denn Unternehmen setzen wieder mehr auf Teambildung, auf gemeinsame Lösungen – ein Stück weit unabhängig von den politisch gesetzten, sich ständig verändernden Rahmenbedingungen.  Früher wurde in Kundengesprächen vornehmlich über Preise gesprochen. Nicht, dass das heute keine Bedeutung mehr hat, aber es ist eingebettet in einen größeren Kontext.  Ein positives Zeichen etwa sind längere Vertragslaufzeiten, die vor einigen Jahren noch undenkbar waren. Sie geben Sicherheit in einer unsicheren Zeit.  Die Anforderungen an Partnerschaften zwischen Industrie und Pharmalogistikern wie  Med-X-Press verändern sich. Das werte ich als überaus gutes Zeichen: Gespräche mit einem konstruktiven zukunftsorientierten Input. Die Erfolgsfaktoren für die Zukunft werden gemeinsam definiert und realisiert. So kommen wir auch beim Thema Nachhaltigkeit weiter, das wir in weiten Teilen nur im Austausch erfolgreich meistern können: globaler und auf Augenhöhe – und vor allem ist es für mich der richtige Ansatz. 


Keine Frage: Selbstverständlich werden wir immer gebunden sein an die Entscheidungen in Berlin und Brüssel, aber wir haben in einer Art „Inner Circle“ viele Chancen nicht nur öffentlich zu werden, sondern in Ruhe und Gelassenheit unsere Ziele zu verfolgen. Davon bin ich nach meinen Erfahrungen bei Med-X-Press und weit darüber hinaus überzeugt.  Gepaart mit der wahrnehmbaren generellen Aufbruchsstimmung in der Gesundheitswirtschaft wird uns diese Vorgehensweise im globalen Wettbewerb mit Sicherheit weiterbringen. 


Gehen wir in den Austausch! Wie ist Ihre Meinung? Schreiben Sie mir gern: blog@med-x-press.de

Last but not least: Sommer, Sonne, Ferienzeit! Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit.                          
Auch unser Blog geht im Juli in Urlaub, am 13. August sind wir wieder an dieser Stelle zurück.